Volksschule Schwefel – Eine ganz normale Schule

Volksschule Schwefel
Eine ganz normale Schule

Masterarbeit von Thomas Plesiutschnig
Eingereicht: 2017

Einleitung

Die Schule ist nach wie vor eine der größten und wichtigsten Institutionen unserer Gesellschaft, trotzdem – oder gerade deswegen – scheiden sich an ihr die Geister. Politische Parteien, wirt-schaftliche Kräfte aber auch private Organisationen sorgen sich um das Wohlergehen unserer Kinder. Sie versuchen ihre Werte, Vorstellungen und Ideen in den Schulalltag einzubringen und auf die Heranbildung der jungen Menschen Einfluss zu nehmen.
Die Geschichte zeigt, dass sich die Schule meist parallel zur – und mit der Gesellschaft entwickelt hat. War die Schule der alten Griechen, ihrem ursprünglichen Wortstamm entsprechend, ein Ort der „freien Zeit“, des „elitären Müßigganges“, so ist sie heute zu einer vielschichtig differen-zierten, ökonomisierten, politisierten, leistungsorientierten, gesamtgesellschaftlichen Instituti-on geworden.
Die sogenannte „PISA Katastrophe“ sorgte, nach einigen ruhigeren Jahren, erst kürzlich wieder für ein Aufflammen der öffentlichen Bildungsdebatte. Seither wird durch verschiedene politi-sche Reformen versucht, die Effizienz der Schulen und die Kontrollierbarkeit der Leistungen der Schüler und damit eine Verbesserung der Ranglistenposition im „Bildungswettkampf “ zu erreichen.
Nicht nur der zunehmende Leistungsdruck, sondern auch andere gesellschaftliche Veränderun-gen beeinflussen die Schule. Durch den zunehmenden Zerfall des klassischen Familienbildes verbringen die Kinder immer mehr Zeit mit den Lehrern, gleichzeitig stellt sich die Zusammen-setzung in vielen Klassen immer heterogener dar. Auf die Schulen kommen nun vermehrt auch psychologische, erzieherische und integrative Aufgaben zu.
Die Schule ist ein Raum, in dem junge Menschen sozialisiert werden, in dem sie die Funktions-zusammenhänge der Gesellschaft kennenlernen, und so auf das „Leben vorbereitet werden“. Umso entscheidender und eindrücklicher ist also ihre Qualität. Einerseits in Hinsicht auf das pädagogische Konzept und seine Umsetzung durch die Lehrer, andererseits in physisch-räum-licher Hinsicht. Nach dem Lehrer und dem Mitschüler gilt der Raum – nicht nur einem über-strapazierten Sprichwort nach – als „der dritte Pädagoge“. Das allzu oft pragmatisch missachtete räumliche Konzept der Schule hat prägenden Einfluss auf die Zukunft der Schüler und damit auf die Zukunft unserer Gesellschaft. So auch die These dieser Arbeit.

 

Masterarbeit von Thomas Plesiutschnig