Die Arbeit fragt nach Möglichkeiten, den Grazer Jakominiplatz im Stadtgefüge neu zu denken. Dabei stellt sich die Frage nach neuen räumlichen Qualitäten im kollektiv-öffentlichen Raum. Als typologisches Vorbild dient dabei die historisch gewachsene Stadt mit ihren qualitätsvollen Freibereichen, ihren flexiblen und zeitlich überdauernden Stadthäusern sowie ihrer pulsierenden Lebendigkeit. Welche Aufgaben hat ein Baukörper in einem urbanen Umfeld dieser Art? Welchen Bezug stellt ein Bauwerk zum direkten Kontext der gründerzeitlich geprägten Altstadt her? Wie flexibel muss ein Bauwerk sein, um aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden und damit nachhaltig den Stadtraum bespielen zu können? Welche städtische Dichte ist angemessen, um einen Beitrag zur Nachverdichtung zu leisten? Welche tektonisch-handwerkliche Ausformulierung hat die Erscheinung zum Stadtraum? Die Arbeit ist um die zentralen Begriffe „Topos“, „Typus“ „Tektonik“ organisiert. Ziel des Entwurfs ist es, einen Gebäudekomplex zu konzipieren, der einerseits dem Jakominiplatz neue Aufenthaltsqualitäten verleiht und andererseits, mittels angemessener Nachverdichtung weiteren innerstädtischen Wohn-, Arbeits-, und Lebensraum schafft. Das Grundkonzept des Entwurfs platziert mehrere Baukörper so, dass sie urbane Zwischenräume schaffen. Den drei Baukörpern werden nach ihrer Platzierung und der dadurch entstehenden Interaktion mit ihrer Umgebung drei Typologien zugeordnet: „Punkt“, „Riegel“ und „Hof“.