Projekte – GAD Awards https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21 Fakultät für Architektur Tue, 19 Oct 2021 13:01:44 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.5.11 Ex Macello https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/ex-macello/ Mon, 31 Aug 2020 23:32:28 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=199 Die Stadtverwaltung von Mailand hat das Potenzial leerstehender und ungenutzter Flächen in der Stadt wiedererkannt und einzelne Wettbewerbe für eine Umnutzung ausgeschrieben. Darunter zählt auch der ehemalige Schlachthof (ital. Ex Macello) im Stadtviertel Calvairate, wo ein Mischgebiet aus Bestand und Neugebautem entstehen soll. Städtische Räume beeinflussen durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Variablen die Aktivitäten von Bewohner*innen und Besucher*innen. Eine dieser Variablen ist das gebaute Umfeld. Damit für die Umgebung und Umwelt ein positiver Beitrag geleistet werden kann, sollten freie Flächen gezielt umgenutzt werden. Der öffentliche Raum muss auch im sozialen Sinne zurückerobert werden. Gemeinschaftsfördernde Funktionen müssen für junge und alte Bewohner*innen, für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen entstehen. Das gilt für die Peripherie sowie für die Stadt selbst. Dabei ist die gebaute Umgebung die Grundlage einer positiven Entfaltung des Quartiers. Viele Städte werden durch ihre Größe nicht mehr als etwas Geschlossenes erkannt, sondern als eine Art Collage aus vielen kleinen Vierteln und Zentren, die in unterschiedlichen Epochen entstanden sind. Diese Unterschiedlichkeit der Stadtteile entsteht durch verschiedene charakterisierende Elemente, wie Materialien, Farben, oder Raumabfolgen, die die Bewohner*innen im besten Fall positive Bezüge herstellen lässt. Dieses Prinzip der Wiedererkennung soll im Entwurf durch öffentliche und private Höfe geschaffen werden. Die Bewohner*innen sollen Bezüge zu dem Quartier und ihrem Hof herstellen. Die Höfe sollen eine Art zusammengesetzte Collage aus unterschiedlichen Atmosphären für die Bewohner*innen werden. Jeder Hof hat einen anderen Charakter, der durch neue bauliche Elemente und Freiraumgestaltung sichtbar wird.

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Bewegliche Fußgängerbrücke in Kopenhagen https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/bewegliche-fussgaengerbruecke-kopenhagen/ Mon, 31 Aug 2020 23:31:57 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=225 Diese Masterarbeit befasst sich mit der Rolle von Fußgängerbrücken in Kopenhagen, einer der fahrradfreundlichsten Städte Europas. Der erste Teil widmet sich den Schlüsselfaktoren, die für den Erfolg Kopenhagens als Modellstadt für den Radverkehr verantwortlich sind. Insbesondere trägt ein gut ausgebautes Brückennetz zu diesem Erfolg bei. Kopenhagen expandiert: Im Norden wachsen ganze Inseln aus dem Meer und im Süden werden die ehemaligen Industriegebiete durch Wohngebiete ersetzt. Um die Mobilitäts- und Klimaziele der Stadt zu erreichen, sind kontinuierliche Anstrengungen auf dem Gebiet der Fahrradinfrastruktur erforderlich. Die Arbeit präsentiert einen Entwurf für eine neue bewegliche Fußgängerbrücke über den Hafen, die das neu entwickelte Wohnviertel Teglholmen mit dem Naturpark Amager verbindet. Ziel ist es, den Pendler*innen und Freizeitnutzer*innen das Erlebnis der Überquerung möglichst angenehm und komfortabel zu gestalten. Hierzu werden die Potentiale der örtlichen Randbedingungen bewusst genutzt, um eine angemessene Antwort auf den Charakter des städtischen und natürlichen Kontextes zu formulieren.

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Kulturforum Alte Weberei https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/kulturforum-alte-weberei/ Mon, 31 Aug 2020 23:30:54 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=511 Die Gemeinde Lana in Südtirol wird für diese Masterarbeit als Beispiel eines Ortes im ländlichen Raum herangezogen, welcher zahlreiche leerstehende, aber erhaltenswerte Gebäude aufweist. Wirtschafts- und Produktionsgebäude bilden neben Bauern-, Wohn- und Geschäftshäusern einen prägenden Teil der historisch gewachsenen Ortsstruktur. Gebäude, bei deren Entstehung die Funktionserfüllung im Vordergrund steht, bilden einen wesentlichen Teil der Baukultur und -tradition. Der Erhalt dieser Gebäude wird aufgrund fehlender ökonomischer Mittel oder veränderter gesellschaftlicher Ansprüche oft nicht in Betracht gezogen und werden folglich dem Zerfall überlassen oder durch Neubauten ersetzt. Dieses Schicksal droht auch der Alten Weberei des Kapuzinerklosters in Lana. Trotz seiner fehlenden sakralen Funktion bildet das Gebäude einen relevanten Bestandteil der bestehenden Klosteranlage und ist für die baukulturelle Tradition des Dorfes sehr bedeutend. In dieser Arbeit wird versucht, den Wert dieses Alltagsgebäudes in Bezug auf den Begriff des „Baudenkmals“ zu untersuchen und dessen Relevanz mit seiner Erhaltung zu begründen. Im Bewusstsein für das Vorgefundene sollen die ungenutzten Potenziale und Qualitäten der Alten Weberei aufgezeigt, und somit die Alltagsarchitektur in den Diskurs zwischen Denkmalpflege und Architektur miteinbezogen werden. Mit der Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für das Gebäude soll sein zukünftiger Erhalt gesichert werden. Während sich das gesellschaftliche Miteinander durch die sozialen Medien zunehmend in eine virtuelle Parallelwelt verlagert, eignet sich die Alte Weberei aufgrund ihrer zentralen Lage im Dorfgefüge für die Schaffung eines Ortes der realen Begegnungen und sozialen Nähe, der das Potenzial hat, Teil der bestehenden Dorfgemeinschaft zu werden.

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Museum Pfeilburg Fürstenfeld Erweiterungsbau https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/museum-pfeilburg-erweiterungsbau/ Mon, 31 Aug 2020 23:29:29 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=449 Die vorliegende Arbeit soll die Potentiale und den Wert eines Museums für die Stadt Fürstenfeld betonen. Kultur ist, wie auch die Umwelt, eine Ressource, die erschlossen und genutzt werden kann. Sie kann den sozialen Zusammenhalt, das Wissen und die jeweilige Wirtschaft fördern und das Kulturerbe aufwerten und erhalten. Kunst und Kultur führen zu integrativem Wachstum, also dem Austausch von Gedankengut unter den Bevölkerungsgruppen. Am Beispiel Fürstenfeld ist erkennbar, dass eine Stadterneuerungspolitik des Kulturgut-Abbruchs in den 1960er Jahren sich bis heute zu einer Politik der Erhaltung und zukunftsorientierten Stadtentwicklung gewandelt hat. Die Zukunftshoffnung der Stadt Fürstenfeld wird in die Faktoren Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszuwachs gelegt, welche folglich wiederum eng mit gelebter Kultur, Kreativwirtschaft und Pflege der Identität verbunden sind. Das Stadtmuseum Pfeilburg spielt eine besondere Rolle in dieser Kulturvermittlung, denn es stellt in seiner physischen Form (i.e., als Baudenkmal) einen Zeitzeugen der Geschichte dar. In seiner programmatischen Form bündelt es die Zeit als konsumierbares Gut für den Betrachter bzw. die Betrachterin. Um angemessen mit dem Bestand umgehen zu können, waren umfangreiche Analysen der Geschichte der Stadt Fürstenfeld, der Geschichte der Pfeilburg und der Bausubstanz notwendig. Nach der geschichtlichen Aufarbeitung und Bauaufnahme konnte eine Nutzungsanalyse des bestehenden Museums durchgeführt werden. Zu Beginn des Entwurfsprozesses wurde ein Raumprogramm mit den erforderlichen Flächen erstellt. Der Entwurf beinhaltet eine Gebäudeerweiterung um ca. 150 Prozent, um Zusatznutzungen und Nebenflächen für das bestehende Tabak- und Krutzitürkenmuseum und eine zusätzliche Ausstellung für das Musikmuseum bereitzustellen.

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Immaterielles Baukulturgut https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/immaterielles-baukulturgut/ Mon, 31 Aug 2020 23:28:32 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=650 Um 1900 wurde das moderne, materialfixierte europäische Verständnis von Baukulturgut entwickelt. Demnach sind alle Werte, die es erhaltenswert erscheinen lassen, untrennbar an eine bestimmte materielle Substanz gebunden. Dieses Verständnis wurde im 20. Jahrhundert zum weltweiten Standard erhoben, doch erscheint heute die Beschränkung des Konzeptes rein auf Baudenkmäler nicht mehr ausreichend. Auch traditionelle bauschaffende Tätigkeiten wie das Mauern eines Gewölbes, das Gestalten eines obersteirischen „Troadkastens“ (Getreidespeichers), das Herstellen von Weinviertler Lehmziegeln, das Erneuern der Schilfdeckung eines Hauses am Neusiedler See, aber auch das Unterrichten von Architekturstudent*innen, das Veranstalten eines Richtfestes oder das rituelle Zerstören eines Tempels könnten Werte tragen, die sie als Kulturgut erhaltenswert machen. Daher sind folgende Überlegungen angebracht: Unter welchen Bedingungen ist eine gemeinschaftliche Bewahrung baukultureller Praktiken gerechtfertigt? In welcher Form könnte eine solche Bewahrung erfolgen? Das primäre Ziel der Arbeit stellt somit die Formulierung von Kriterien dar, deren Erfüllung eine baukulturelle Praxis für eine Gemeinschaft erhaltenswert erscheinen lässt. Hierbei stehen das Kategorisieren baukultureller Praktiken, die Betrachtung kulturgutbegründender Werte und deren Echtheit im Zentrum. Schließlich werden für Österreich, ein Staat mit Kulturgüterschutzsystem, mögliche Erhaltungsmaßnahmen genannt, durch welche eine dauerhafte Bewahrung der Werte der als immaterielles Baukulturgut qualifizierten baukulturellen Praktiken möglich scheint.

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Opera by the Sea https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/opera-by-the-sea/ Mon, 31 Aug 2020 23:27:38 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=276 Ausgangspunkt der Arbeit ist der im Februar 2020 von UNI Competitions ausgeschriebene Wettbewerb „Opera by the Sea“. Gegenstand dieses Wettbewerbs war der Entwurf eines neuen Operngebäudes im Hafen von Tallinn, Estland. Dieses Gebäude soll rund 2.000 Personen im Hauptauditorium aufnehmen können und der Stadt als neues kulturelles Zentrum dienen. Als Basis für den Entwurf wurde in einem theoretischen Teil zunächst die Geschichte der Oper recherchiert, die Entwurfsgrundlagen des Bautypus erarbeitet und renommierte Opernhäuser in vergleichbarer Lage und Dimension analysiert. Der Entwurf steht im Dialog mit der nahegelegenen Multifunktionshalle Linnahall, entwickelt als richtungsloser Kreis neben der monumentalen Achse der Linnahall eine eigene Identität und verwendet dasselbe Material in einer gänzlich gegensätzlichen Ästhetik. Die Gestaltung des Außenraums schafft eine Verbindung zwischen den beiden gegensätzlichen Baukörpern.
Das Back-of-House wird unter das Gebäude gepackt, darüber entfaltet sich das Foyer um das Hauptauditorium im Zentrum. In beiden Bereichen wurde die Effizienz der Abläufe optimiert.
Entlang der umlaufenden Glasfassade finden sich außen wie innen Helixrampen, die einen Ausblick auf die Umgebung und durch das Gebäude ermöglichen. Dadurch wird in den Rampen das klassische Prinzip des Sehens und Gesehenwerdens der Barockoper wiederbelebt, um das Element der Aussicht erweitert und die direkte Entfluchtung des Saals und des Foyers auf allen Ebenen ermöglicht. Der Saal besitzt durch seine Wandverkleidung eine gleichmäßige Akustik und ermöglicht eine Anpassung der Bühne und des Raumvolumens an verschiedenste Spielformen. Durch die ganztägige Benutzbarkeit von außen wird das Gebäude zu einem öffentlichen Ort.

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BENUTZEN https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/benutzen/ Mon, 31 Aug 2020 23:26:49 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=550 Die im südlichen Burgenland gelegene Stadtgemeinde Oberwart besitzt aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs Anfang der 60er Jahre eine besondere Dichte an Gebäuden der Moderne. Das allgemein öffentliche Krankenhaus Oberwart galt einst als modernste Gesundheitseinrichtung des Landes und war 1985 (nach 18-jähriger Bauzeit) auf dem neuesten Stand der Technik und des architektonischen Verständnisses zur Planung von Gesundheitsbauten. Trotzdem ist es nach nur 36 Jahren Betriebszeit vom Abriss oder Verfall bedroht. Um diesem Schicksal zu entgehen, greift das neue Nutzungskonzept die Typologie des Krankenhauses auf. Als Reaktion auf den voranschreitenden demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an alternativen Wohnformen im Alter, sieht die Entwurfsidee eine vollständige Transformation des bestehenden Gebäudeensembles in ein Altenpflegewohnquartier der fünften Generation vor. Neben der Kernnutzung als Wohnanlage für Pensionist*innen entsteht ein durchmischtes Quartier für alle Generationen. Grundlage des Quartiersgedanken ist der Geist der Gemeinschaft. Somit obliegen sämtliche angebotene Funktionen nicht ausschließlich der Bewohnerschaft, sondern stehen ausdrücklich allen ansässigen Nutzergruppen, aber auch Externen zur Verfügung. Zur Umsetzung wird die von Beton und Asphalt dominierte Struktur bis auf das Grundgerüst á la Maison Domino entkernt und durch den Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz neu strukturiert. Die Lösung der Entwurfsaufgabe zielt auf den maximalen Erhalt bereits investierter grauer Energie in Form des bestehenden Stahlbeton-Skelettes ab und soll den Rückbau bereits versiegelten Flächen vermeiden. Die einst von Parkplätzen und Autos umgebene, auf Funktionalität und Effizienz getrimmte Gesundheitsmaschine wird zu einem wohnlichen Ort des aktiven Gesundbleibens.

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Additive Fertigung von Stahlknoten für gitterschalenartige Tragwerke https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/additive-fertigung-von-stahlknoten-fuer-gitterschalenartige-tragwerke/ Mon, 31 Aug 2020 23:25:07 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=396 Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit einer innovativen Möglichkeit des Einsatzes von additiven Fertigungstechniken im Bereich der Entwicklung von Gitterschalenknoten aus Stahl. Um einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte des Stahlbaus, insbesondere der Gitterschalen, den aktuellen Stand der Technik, sowie den geometrischen Grundlagen zu bekommen, werden zunächst ausgewählte Aspekte und Projekte vorgestellt. Anschließend liegt der Fokus auf der Charakteristik von Knotenverbindungen und einer Betrachtung außergewöhnlicher Knotenverbindungen aus verschiedenen Anwendungsbereichen. Im Detail werden drei Gitterschalenprojekte und deren Knotenpunkte diskutiert. Resultierend aus dieser detaillierten geometrischen, technischen und architektonischen Betrachtung von Gitterschalenprojekten und Knotenverbindungen wurden systematisch die jeweiligen Vor- und Nachteile herausgearbeitet und in folgenden Entwurfszielen zusammengefasst: Einsatz der additiven Fertigung zur Steigerung der Materialeffizienz, Reduzierung der Montagezeiten, Nutzung intelligenter Verbindungselemente, sowie der hohe Anspruch an die architektonische Qualität. Unter Berücksichtigung der planungs-, fertigungs- und montagetechnischen Randbedingungen, wurde aus diesen Entwurfszielen das DosK-Verbindungssystem entwickelt. Der iterative Entwicklungsprozess wurde begleitet von Prototypstudien und Plausibilitätsprüfungen hinsichtlich der formulierten Entwurfsziele, sowie statisch-konstruktiven Aspekten. Zur Einordnung des DosK-Verbindungssystems in die aktuelle Entwicklung von Gitterschalenstrukturen wird abschließend ein Vergleich zwischen den detailliert betrachteten Gitterschalenprojekten und der DosK-Verbindung angestellt.

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ALTER[nativ]RAUM https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/alternativraum/ Mon, 31 Aug 2020 23:24:59 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=306 Die Masterarbeit untersucht Herausforderungen, die sich bei der Entwicklung altengerechter Städte, insbesondere bei der Gestaltung des öffentlichen Raums, ergeben. Zukünftige bedeutende Herausforderungen wie die Verstädterung und der demographische Wandel implementieren räumliche Strukturen und Veränderungen der Lebensformen. Um im Alter unabhängig und selbstbestimmt leben zu können, sind sowohl strukturelle als auch ökosoziale Maßnahmen erforderlich, die das Mobilitätsverhalten von Senior*innen positiv beeinflussen. Viele solcher Maßnahmen erleichtern nicht nur den Alltag älterer Menschen, sondern auch jenen von anderen Altersgruppen, die ebenfalls von einem altersgerechten und barrierefreien öffentlichen Raum profitieren können. Das Ziel der Arbeit ist es, einen universellen Leitfaden für einen altersfreundlichen öffentlichen Raum zu erstellen, der auch auf andere Städte angewandt werden kann. Der Leitfaden behandelt das Thema der Autonomie und fragt, wie es möglich sein kann, in Hinblick auf Mobilität, Ökonomie und Wohnen, so lange wie möglich selbstbestimmt leben zu können. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem öffentlichen Raum und mit Themen wie Barrierefreiheit, Partizipation, Raum für alle, Metabolismus und Ästhetik. Zentrale Aspekte, die den Alltag erleichtern und Einsamkeit und Isolation in der eigenen Wohnumgebung vermindern sollen. Um einen Bezug zu Graz herzustellen, wurde eine Vision entwickelt, die es veranschaulicht, wie durch bewusste Eingriffe in den öffentlichen Raum die Lebensqualität erhöht werden kann. Betreute Wohneinrichtungen wurden als Grundlage für eine SWOT-Analyse und Begehungen vor Ort herangezogen, um so einen Überblick der aktuellen Situation in Graz zu bekommen. Die Vision der Liebenauer Hauptstraße und der Elisabethinergasse / Prankergasse zeigt, wie ein verkehrsdominierter und versiegelter öffentlicher Raum in einen attraktiven öffentlichen Raum für sanfte Mobilität verwandelt werden kann.

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Grammatik einer Industrielandschaft https://gad-awards.tugraz.at/gad-archiv/gad21/projekt/grammatik-einer-industrielandschaft/ Mon, 31 Aug 2020 23:23:49 +0000 https://gad-awards.tugraz.at/?post_type=projekt&p=960 Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Erkennen und Wiederentdecken, Darstellen und Aufzeigen und Entschlüsseln und Kombinieren der industriellen und infrastrukturellen Stadtgestalt Magdeburgs. Es werden vorgefundene strukturelle und bauliche Elemente herausgestellt und in neue Zusammenhänge gebracht. Das Bestreben fragt trotz der technischen Ortlosigkeit der modernen Bau- und Infrastrukturen nach einer ortstypischen „Sprache“, welche Magdeburg baulich bildet, mit der es sich positiv identifiziert und auch optimistisch weitergebaut werden könnte. Um diese spekulative Sprache zu finden, muss eine Beschreibung des Sprachsystems und seiner Regeln unternommen werden. Diese entwickelte Grammatik basiert auf dem Wiedererkennen und Bezeichnen der vorgefundenen Stadtstruktur und entsteht durch den Transfer in die architektonische Aufzeichnung. Sie soll typische Merkmale, identitätsstiftendes und prägendes Gegenwärtiges – Immanentes – herausheben und in neue Bezüge setzen. Natürlich ließe sich ein solches Verfahren auch für andere stark industriell geprägte Städte Deutschlands denken. Dennoch ist Magdeburg durch seine vorgefundenen infrastrukturellen und landschaftlichen Gegebenheiten besonders und einzigartig, die in weitere Folge, mit der zentralen Wasserverkehrslage in Mitteldeutschland und der Anbindung an die Elbe korreliert. Die Frage nach einer Grammatik in den baulichen Strukturen, welche sich durch das Lesen und Aufzeichnen von industriell-technischen, landschaftlich-strukturellen und wissenschaftlich-inhaltlichen Ebenen ergibt, destilliert im Laufe der Arbeit in eine, sich nahe dem Stadtzentrum befindende, auffällige „Leere“, die der Verkehrsinfrastruktur und Industrieflächen geschuldet ist. Auf Grundlage der immanenten Grammatik kommt es hier zu einer neuen Verknüpfung mit den nördlichen Industriegebieten an die innerstädtische Struktur. Dieser Entwurf ist spekulativ und wendet eigene Beobachtungen und Einzelstudien an, damit Fragen nach möglichen Potentialen räumlicher Weiterentwicklung als Qualitäten und Fehlstellen, als Vorhandenes und Fehlendes, als Positives und Negatives aufgespürt und diskutiert werden können.

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