Äquilibrium

Äquilibrium

Über Distanz und Nähe in der Stadt.

 

Masterarbeit von Amila Smajlović
Eingereicht: 2020

Zusammenfassung

Wohnen. Das Urbedürfnis der Menschen. Per se ist es ein komplexes Phänomen, sehr stark an die Cha-rakteristiken der Gesellschaft gebunden und daher unvermeidlich auf eine Analyse innerhalb eines gewissen Gesellschaftskontextes angewiesen.1 Die Bevölkerung hat sich in den letzten 100 Jahren im Zusammenhang mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, damit verbundenen Arbeits- und Mobilitätsmodellen sowie Politik- und Wirtschaftssystem gravierend verändert. Blickt man in die aktuellen Analysen des demogra-phischen Wandels ist die Tendenz der Bewegung in Richtung urbane Agglomerationen eindeutig. Die Metamorphose und die Pluralität der Lebensentwürfe sind klar sichtbar, die Unvorhersehbarkeit und die Komplexität zeichnen sich mittlerweile als die Hauptmerkmale der Gesellschaft aus. Aufgrund dessen wird die größte Herausforderung des Wohnbaus den sich stets im Wandel befindenden gesellschaftsbildenden Parameter gerecht zu wer-den und im Rahmen der gegebenen Umstände glaubwürdige Lösungen zu bieten, sein. Die Zuwanderung und das Wachstum der Städte brachten den Terminus der Dichte in den Fokus der Diskussionen. Seitdem ist sie ein etablierter Begriff in der stadtsoziologischen, sozialpsychologischen und städtebaulichen Terminologie. Über Jahrzehnte wurde diskutiert, ob sie als positives oder negatives Attribut zu betrachten ist. Erscheinungen wie Vermassung, Anonymisierung oder Crowding, sowie die der Zwang zur Privatsphäre und daraus entstehende Vereinsamung der Menschen sind nur einige der Vorurteile mit denen die dichte Stadt umzugehen hat. Die Ausweitung des Begriffes der Dichte in Bezug auf die Stadt bildet die theoretische Grundlage dieser Arbeit. Im ersten Abschnitt werden in dem Zusammenhang unterschiedliche Dichtethematisierungen vorgelegt, die die Komplexität des Begriffes untermauern sollen.
Aktuelle Antworten auf die demografischen und soziologischen Änderungen, die zurzeit der Wohnbau gibt, bedürfen einer Hinterfragung, die im zweiten Teil dieser Arbeit als Exkurs geäußert wird. Hinterfragt werden in erster Linie die autochthonen Modelle der Abgrenzung sowie die funktionalistische Unterteilung der Stadtgebiete und Räumlichkeiten.
Der dritte Teil gibt eine Antwort: Hier werden die soziologische, technologische, politische und wirtschaftliche Herausforderungen der Zukunft gebündelt, analysiert und in einen architektonischen Entwurf übersetzt, der nicht nur als Nischenprodukt präsentiert werden soll, sondern als ein glaubwürdiges Modell für ein qualitativ hochwertiges Leben in der Zukunft.

Masterarbeit von Amila Smajlović