Die Kohlenstoffemissionen der gesamten Bau- und Gebäudebranche sind für 38 Prozent der jährlichen globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wenn wir den europäischen Energieplan mit Netto-Null-Emissionen bis 2050 erfüllen wollen, ist es jetzt an der Zeit, unsere Konstruktionsprinzipien sowie die Bauelemente und Materialien zu überdenken. Einer der möglichen Schritte, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Erforschung neuer Lösungen mit regionalen Quellen und nachhaltigen Rohstoffen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit Alginat, dem strukturgebenden Element von Algen, dessen Potenzial in der Architektur bisher noch nicht erkannt wurde. In einer Reihe von Experimenten wird untersucht, welche architektonischen Elemente mit einem solchen Material hergestellt werden können. Alginat wird in den Zellwänden gebildet und sorgt dafür, dass Algen mechanischen Belastungen, wie z.B. der Meeresströmung standhalten. Unter Berücksichtigung der natürlichen Verhaltenstendenzen dieses Materials werden in dieser Studie verschiedene Formen von Elementen, von linearen bis zu planaren und freien Formen hergestellt und untersucht. Weiterhin wird in verschiedenen Testreihen festgehalten, wie natürliche Zusatzstoffe die mechanischen Eigenschaften des Basis-Alginates verändern können.