Kulturforum Alte Weberei

Transformation und Revitalisierung eines klösterlichen Wirtschaftsgebäudes






Magdalena Margesin

Betreuung:
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Eva Sollgruber
Institut für Gebäudelehre
2021
Link zur Diplomarbeit

Die Gemeinde Lana in Südtirol wird für diese Masterarbeit als Beispiel eines Ortes im ländlichen Raum herangezogen, welcher zahlreiche leerstehende, aber erhaltenswerte Gebäude aufweist. Wirtschafts- und Produktionsgebäude bilden neben Bauern-, Wohn- und Geschäftshäusern einen prägenden Teil der historisch gewachsenen Ortsstruktur. Gebäude, bei deren Entstehung die Funktionserfüllung im Vordergrund steht, bilden einen wesentlichen Teil der Baukultur und -tradition. Der Erhalt dieser Gebäude wird aufgrund fehlender ökonomischer Mittel oder veränderter gesellschaftlicher Ansprüche oft nicht in Betracht gezogen und werden folglich dem Zerfall überlassen oder durch Neubauten ersetzt. Dieses Schicksal droht auch der Alten Weberei des Kapuzinerklosters in Lana. Trotz seiner fehlenden sakralen Funktion bildet das Gebäude einen relevanten Bestandteil der bestehenden Klosteranlage und ist für die baukulturelle Tradition des Dorfes sehr bedeutend. In dieser Arbeit wird versucht, den Wert dieses Alltagsgebäudes in Bezug auf den Begriff des „Baudenkmals“ zu untersuchen und dessen Relevanz mit seiner Erhaltung zu begründen. Im Bewusstsein für das Vorgefundene sollen die ungenutzten Potenziale und Qualitäten der Alten Weberei aufgezeigt, und somit die Alltagsarchitektur in den Diskurs zwischen Denkmalpflege und Architektur miteinbezogen werden. Mit der Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für das Gebäude soll sein zukünftiger Erhalt gesichert werden. Während sich das gesellschaftliche Miteinander durch die sozialen Medien zunehmend in eine virtuelle Parallelwelt verlagert, eignet sich die Alte Weberei aufgrund ihrer zentralen Lage im Dorfgefüge für die Schaffung eines Ortes der realen Begegnungen und sozialen Nähe, der das Potenzial hat, Teil der bestehenden Dorfgemeinschaft zu werden.