Die verbliebenen acht Flaktürme in Hamburg und Wien gelten als eine der letzten architektonischen Zeitzeugen des Dritten Reichs. Sie prägen durch ihre monumentale Anmutung noch heute das Stadtbild Wiens und weisen laut Bauer durch ihre Geschichte und damalige Funktion „ganz deutlich die Zivilbevölkerung als Opfer nationalsozialistischen Terrors aus.“ Die vorliegende Arbeit soll eine utopische Idee vermitteln, wie man eines der letzten Zeugnisse der Machtpräsentation des Nationalsozialismus in Europa revitalisieren und zugleich der breiten Öffentlichkeit als Gedächtnisort zugänglich machen könnte. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Mahnmal für die im Dritten Reich eingesetzten Zwangsarbeiter*innen und einen Gedächtnisort zu schaffen, der sich durch verschiedenste räumliche Eindrücke gegen die faschistische Ideologie stellt. Dabei wird der gesamte Turm durch einen 2,3 Meter breiten Spalt vertikal durchtrennt. Dieser Spalt weist in Richtung des Gefechtsturms im Wiener Augarten. Dadurch soll einerseits der ruinenhaft bedrückende Charakter dieses Bauwerks erhalten bleiben und andererseits so abwandelt werden, dass man beim Durchwandern dieser Ruine einem Gefühl der Befreiung beiwohnt. Darüber hinaus werden das gesamte Erdgeschoß und Untergeschoß abgetragen, um neuen Raum für ein Mahnmal gegen Zwangsarbeit zu schaffen. Hierbei werden die Wände durch unterschiedlich dimensionierte Stützen ersetzt. Diese Stützen werden nicht nach einem strengen Achsraster gesetzt, um der geradlinigen strikten Geometrie der nationalsozialistisch-neoklassizistischen Architektur entgegenzuwirken. Der daraus entstehende Stützenwald soll die im Dritten Reich eingesetzten Zwangsarbeiter darstellen und deren Vulnerabilität widerspiegeln. Der Neubau soll neuen Raum für interkulturelle Veranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen schaffen.