Der Olivenbaum ist eines der Wahrzeichen Apuliens. Olivenhaine prägen bereits seit Jahrhunderten das Landschaftsbild der süditalienischen Region und sind ein fester Bestandteil seiner Kultur. Sie bedecken rund ein Viertel der landschaftlichen Fläche. Die Produktion von Olivenöl sorgt seit tausenden von Jahren für den Unterhalt vieler Bauern. Doch durch seine Entwicklung zu einem Massenprodukt, hat das Olivenöl an Bedeutung verloren. Diese Arbeit soll dazu beitragen, ein neues Bewusstsein für diese Tradition und Kultur zu wecken. Eine neu entworfene Ölmühle, mit der Ergänzung von Räumlichkeiten zur Beherbergung von Besucher*innen, soll den Treffpunkt von Tradition und Innovation durch seinen musealen Effekt veranschaulichen. Die Architektur wird hier zum Vermittler zwischen der historischen Identität und der Gegenwart. Das Gebaute gliedert sich ganz selbstverständlich in seine Umgebung, einen bestehenden Olivenhain, ein, sodass ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Neu und Alt entsteht. Die Aufteilung in mehrere Strukturen, die ein großes Ganzes ergeben, fordert die Besucher*innen dazu auf, immer wieder mit der Landschaft in Interaktion zu treten. Bauweise und Farbkonzept stellen einen weiteren Bezug zu dem Ort mit seiner Tradition her. Durch die statische Einbettung reiner geometrischer Formen, lässt sich das Gebaute einfach ablesen und strahlt Ruhe aus.