DAS KURZENTRUM IN LASSNITZHÖHE

DAS KURZENTRUM IN LASSNITZHÖHE

Masterarbeit von Joshua René Stux
Eingereicht: 2023

Das alte Kurzentrum in Laßnitzhöhe ist ein Projekt, das Anfang der 1970er Jahre unter der Leitung von DDr. Franz Merli, einem renommierten Nervenarzt aus Graz, entstand. Es sollte als wegweisendes Projekt das erste österreichische Spezialinstitut seiner Art werden, das sich auf die Behandlung vegetativ-nervöser Störungen spezialisierte. Zum Therapieangebot hätten Gymnastik, autogenes Training, Sauna, Terrainkuren, Kneippkuren, Schlaftherapie und vieles mehr gezählt. Ein besonderes Highlight wäre das groß angelegte Hallenbad gewesen, das nicht nur den Patienten, sondern auch externen Besuchern, wie Schulklassen, offengestanden wäre. Somit hätte es sowohl eine Bereicherung für die Gemeinde, als auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein können.
Das Architekturbüro Neuhold-Gellner aus Graz übernahm die Planung und Realisierung des Kurzentrums. Jahrelange harte Arbeit floss in das Projekt, bis es kurz vor der geplanten Eröffnung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten zum Konkurs kam. Jegliche Revitalisierungsversuche scheiterten und die wechselnden Besitzer (aktuell: Dr. Günter Nebel, Geschäftsführer der Privatklinik Laßnitzhöhe) überließen das fast fertige Gebäude dem Verfall.
Schon bald wurde die Ruine Opfer von Einbrüchen und Vandalismus. Im Verlauf der letzten fünf Jahrzehnte avancierte sie zu einem Anziehungspunkt für Jugendliche, Graffitikünstler, Hobbyfotografen, Musiker und Abenteuerlustige. Mittlerweile zählt sie zu den bekanntesten „Lost-Places“ der Steiermark.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der historischen Aufarbeitung dieses Projekts, umfasst ein Gespräch mit einem der federführenden Architekten, Dipl.-Ing. Friedrich Neuhold, bietet eine detaillierte Bestandsaufnahme inklusive Pläne und Fotografien und präsentiert schließlich einen eigenständigen Entwurf für ein neues Kurzentrum in Laßnitzhöhe.
Die Grundidee dieses Entwurfs besteht darin, dem Kurzentrum neues Leben einzuhauchen. Es soll nicht nur als Ort der Heilung und Erholung dienen, sondern auch seine bewegte Geschichte Bezug nehmen und somit zu einem neuen Anziehungspunkt für die Gemeinde Laßnitzhöhe sowie für Menschen aus der gesamten Region werden.