ANTANZEN

Antanzen

Tanztreff an der Postpassage

Masterarbeit von Isa Lientschnigg
Eingereicht: 2024

Das Tänzer:innendasein – eine Lebenseinstellung die Mensch prägt. Schon von klein auf war ich eng verbunden mit Musik und Sport, bis mich vor zwölf Jahren die Liebe zum Tanz packte. Seither gehe ich diese aufregende und bewegende Reise einer Tänzerin. „Trust the process!“, immer wiederkehrende Worte vieler Choreograf:innen, die mir auf meinem Weg begegnet sind. In den vergangenen Jahren durfte ich zahlreiche Erfahrungen und Erlebnisse sammeln und inspirierenden Menschen begegnen. Unzählige Tanzreisen in Amerika und Europa, wie auch Erlebnisse in der lokalen Tanzszene prägten meine Sicht auf die Dinge. Mit zunehmender Weiterentwicklung von der Anfängerin bis zur professionellen Tänzerin, durfte ich außerdem auf verschiedene Hürden und Erkenntnisse stoßen. Fakt ist, Tanz ist oft immer noch eine belächelte Disziplin. Ein Genre weniger, eines mehr, doch in Summe läuft es immer wieder darauf hinaus, dass Tänzer:innen nicht das ermöglicht und bereitgestellt wird, was dringend benötigt würde. Auch konnte ich Unterschiede der verschiedenen Kontinente, Länder und Städte in der Weiterentwicklung feststellen. Grundproblematik ist meist, dass Tänzer:innen aus weniger tanzgeförderten Ländern in Städte der Tanzhotspots flüchten, um ihre Träume zu verwirklichen und die lokalen Szenen weiterhin stagnieren. Besonders Österreich ist stark davon betroffen. „Kann man damit wirklich Geld verdienen?“ oder „Und was machst du dann hauptberuflich?“, sind die Standardfragen der engstirnigen Köpfe in unserem Land. Was ist Tanz überhaupt? Kunst oder
Sport? Ja, Tanz ist darstellende Kunst, Tanz ist eine Sportart, aber auch Kultur, Beruf, Therapie, Passion und vor allem ein Lebensstil. Tanzeinrichtungen decken meist den sportlichen Aspekt, das Training ab, doch sämtliche einhergehende Eigenschaften des Tanzes werden vergessen. Diese fehlenden Förderungen in jeglichen Bereichen, sind ein ausschlaggeben der Punkt für eine nur schleichende
Weiterentwicklung der Tanzszene und folgende Flucht an geeignetere
Standorte. Viele Tänzer:innen ersehnen sich diesen einen Ort. Der Ort, der alles verbindet. Ein Treffpunkt für Tanz, der Möglichkeiten bietet und Türen öffnet. Ein Platz an dem wir gesehen werden.